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Bipolare Störung



Die bipolare affektive Störung ist eine psychische Erkrankung aus dem Spektrum der affektiven Störungen.


Betroffene durchleben phasenhaft extreme Stimmungsschwankungen: von depressiven Episoden mit gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit bis zu manischen oder hypomanischen Phasen mit gehobener Stimmung und übersteigertem Tatendrang.



Manische und hypomanische Phasen


In manischen Phasen zeigt sich meist:


  • ausgeprägte Euphorie oder Reizbarkeit

  • gesteigerter Antrieb und erhöhte Gesprächigkeit

  • vermindertes Schlafbedürfnis

  • überhöhtes Selbstwertgefühl bis hin zu Größenideen

  • impulsives Risikoverhalten (z. B. unverantwortliche Geldausgaben)


Hypomanie verläuft ähnlich, jedoch in abgeschwächter Form und ohne psychotische Symptome.



Depressive Phasen


Typische Merkmale der depressiven Episoden sind:


  • anhaltend gedrückte Stimmung

  • Verlust von Interesse und Freude an Aktivitäten

  • niedriges Selbstwertgefühl und Schuldgefühle

  • Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten

  • Schlafstörungen und Appetitveränderungen


Diese Symptome müssen mindestens zwei Wochen lang anhalten, um als Episode zu gelten.



Verlaufsformen und Häufigkeit


Es werden vor allem unterschieden:


  1. Bipolar-I-Störung: mindestens eine manische Phase, oft gefolgt von schweren Depressionen

  2. Bipolar-II-Störung: wiederkehrende depressive Episoden und mindestens eine Hypomanie

  3. Zyklothymie: chronische, milde Schwankungen zwischen leichter Hypomanie und leichter Depression


Die Prävalenz liegt weltweit bei etwa 0,2–5 % der Bevölkerung. Bipolare Erkrankungen sind damit seltener als unipolare Depressionen, können aber gravierendere soziale Folgen haben.



Erste Anzeichen und Frühsymptome


Frühsymptome einer bevorstehenden Episode können sein:


  • leichte Schlaflosigkeit und erhöhte Rastlosigkeit

  • gesteigerte Kreativität oder Rededrang

  • ungewöhnliche Risikobereitschaft

  • schleichender Verlust von Interesse an alltäglichen Aktivitäten

  • soziale Rückzugsneigung und Stimmungsschwankungen



Wenn solche Vorboten gehäuft auftreten, ist eine fachärztliche Abklärung ratsam.

Eine frühzeitige Diagnose nach ICD-10 oder DSM-5 und der Beginn einer passenden Behandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie kann den Verlauf stabilisieren und Rückfällen vorbeugen.

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