Bipolare Störung
- Klaus-Matthias Veit
- 7. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Die bipolare affektive Störung ist eine psychische Erkrankung aus dem Spektrum der affektiven Störungen.
Betroffene durchleben phasenhaft extreme Stimmungsschwankungen: von depressiven Episoden mit gedrückter Stimmung und Antriebslosigkeit bis zu manischen oder hypomanischen Phasen mit gehobener Stimmung und übersteigertem Tatendrang.
Manische und hypomanische Phasen
In manischen Phasen zeigt sich meist:
ausgeprägte Euphorie oder Reizbarkeit
gesteigerter Antrieb und erhöhte Gesprächigkeit
vermindertes Schlafbedürfnis
überhöhtes Selbstwertgefühl bis hin zu Größenideen
impulsives Risikoverhalten (z. B. unverantwortliche Geldausgaben)
Hypomanie verläuft ähnlich, jedoch in abgeschwächter Form und ohne psychotische Symptome.
Depressive Phasen
Typische Merkmale der depressiven Episoden sind:
anhaltend gedrückte Stimmung
Verlust von Interesse und Freude an Aktivitäten
niedriges Selbstwertgefühl und Schuldgefühle
Konzentrations- und Entscheidungsschwierigkeiten
Schlafstörungen und Appetitveränderungen
Diese Symptome müssen mindestens zwei Wochen lang anhalten, um als Episode zu gelten.
Verlaufsformen und Häufigkeit
Es werden vor allem unterschieden:
Bipolar-I-Störung: mindestens eine manische Phase, oft gefolgt von schweren Depressionen
Bipolar-II-Störung: wiederkehrende depressive Episoden und mindestens eine Hypomanie
Zyklothymie: chronische, milde Schwankungen zwischen leichter Hypomanie und leichter Depression
Die Prävalenz liegt weltweit bei etwa 0,2–5 % der Bevölkerung. Bipolare Erkrankungen sind damit seltener als unipolare Depressionen, können aber gravierendere soziale Folgen haben.
Erste Anzeichen und Frühsymptome
Frühsymptome einer bevorstehenden Episode können sein:
leichte Schlaflosigkeit und erhöhte Rastlosigkeit
gesteigerte Kreativität oder Rededrang
ungewöhnliche Risikobereitschaft
schleichender Verlust von Interesse an alltäglichen Aktivitäten
soziale Rückzugsneigung und Stimmungsschwankungen
Wenn solche Vorboten gehäuft auftreten, ist eine fachärztliche Abklärung ratsam.
Eine frühzeitige Diagnose nach ICD-10 oder DSM-5 und der Beginn einer passenden Behandlung aus Pharmakotherapie und Psychotherapie kann den Verlauf stabilisieren und Rückfällen vorbeugen.
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