Nach vielen Jahren praktischer & klassischer Psychotherapie in unserer Praxis vor Ort stellte die Pandemiezeit uns wie aber auch unsere KlientInnen vor enorme Heraus-forderungen.
Da wir unsere KlientInnen keinesfalls alleine lassen wollten, begannen wir damals mit unseren ersten Schritten in der Psychotherapie als Onlinetherapie.
Und wenig überraschend stellten wir fest:
Onlinetherapien sind etwas völlig anderes.
Und wir sammelten fleißig unsere Erfahrungen.
Heute sind diese ein selbstverständliches und integrales Element unseres therapeutischen Angebotes und werden immer mehr nachgefragt.

Versorgungslücken und Wartezeiten
Mit unserem online - Angebot tragen wir dazu bei, Versorgungslücken & Wartezeiten zu schliessen bzw. erheblich zu verkürzen.
Denn in vielen Regionen in Deutschland warten Betroffene oft Monate auf einen Therapieplatz.
Das kann den Krankheitsverlauf verschlimmern.

Besonders attraktiv erweist sich dieses Angebot für Menschen,
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die keine längeren Wege auf sich nehmen wollen oder in eher ländlich geprägten Regionen mit geringer Therapeutendichte leben,
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die unter psychischen oder körperlichen Einschränkungen leiden, so dass es schwierig für Sie ist, eine Praxis zu erreichen
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die in Ausbildung oder Beruf so eingespannt sind, daß sie die zeitliche Flexibilität nur schwerlich aufbringen können.
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die auch auf Reisen oder nach Umzügen das Angebot unverändert fortsetzen können.
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die den Komfort und die Vertrautheit, Gespräche aus ihrer gewohnten Umgebung heraus zu führen, schätzen und für die eine damit abgesenkte Hemmschwelle wichtig ist.
keine langen Anfahrtswege
barrierearme Teilnahme
hohe zeitliche Flexibilität
Ortsunabhängigkeit
Komfort & Vertrautheit
... ich bin doch nicht krank!
Das ist ein ganz typischer Gedanke – und ein sehr verständlicher Einwand.
Viele Menschen verbinden Psychotherapie ausschließlich mit „Krankheit“, etwa mit Depressionen, Angststörungen oder anderen diagnostizierten psychischen Erkrankungen. Aber das greift zu kurz.
Psychotherapie ist nicht nur für Menschen gedacht, die „krank“ sind. Sie kann auch ein Raum sein für:
Selbstreflexion und persönliche Entwicklung:
Wer bin ich, was will ich, wie gehe ich mit mir selbst um?
Lebenskrisen und Umbrüche:
Trennung, Verlust, berufliche Neuorientierung – Therapie hilft, Klarheit zu gewinnen.
Beziehungsfragen:
Schwierigkeiten in Partnerschaft, Familie oder Freundschaften lassen sich in Therapie besser verstehen.
Stressbewältigung und Burnout-Prävention:
Therapie kann helfen, frühzeitig gegenzusteuern.
Verhaltensmuster erkennen und verändern:
Warum reagiere ich immer so? Wie kann ich das ändern?
Man muss also nicht „krank“ sein, um von Psychotherapie zu profitieren.
Es geht vielmehr darum, sich selbst besser zu verstehen und neue Wege zu finden, mit Herausforderungen umzugehen.
Denken Sie an den Vergleich mit einem Fitnessstudio:
Niemand sagt, man sei „krank“, nur weil man trainiert. Man will sich stärken – körperlich oder eben psychisch.
Die Bedeutung und der Nutzen der Psychotherapie über Krankheitskonzepte hinaus:
Gründe, Definitionen und Missverständnisse in Deutschland
Psychotherapie ist in Deutschland ein fest etabliertes, jedoch oft missverstandenes Angebot im Gesundheitswesen.
Weit verbreitet ist die Annahme, dass Psychotherapie ausschließlich für Menschen mit schwerwiegenden psychischen Erkrankungen bestimmt sei – etwa für jene, die an Depressionen, Angststörungen oder anderen Diagnosekategorien leiden.
Dieses Bild wird sowohl durch mediale Darstellungen als auch durch Alltagsmythen genährt, was zu Stigmatisierung, Unsicherheit und falschen Erwartungen führt.
Tatsächlich suchen jedoch viele Menschen psychotherapeutische Unterstützung, obwohl sie sich selbst nicht als "krank" empfinden oder antreiben lassen – aus einem Spektrum von Gründen, das von persönlicher Weiterentwicklung über Selbstreflexion bis hin zur Bewältigung normaler Lebenskrisen reicht.
Gesetzliche Regelungen und Abgrenzung
In Deutschland ist der Begriff "Psychotherapie" rechtlich präzise definiert und reglementiert, insbesondere durch das Psychotherapeutengesetz (PsychThG) und die Psychotherapie-Richtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses.
Grundsätzlich dürfen Psychotherapie im heilkundlichen Sinn nur approbierte Psychotherapeuten sowie Ärzte mit entsprechender Zusatzqualifikation anbieten.
Psychologen dürfen nach dem Heilpraktikergesetz ebenfalls bestimmte psychotherapeutische Leistungen durchführen, jedoch ohne dass diese von den gesetzlichen Kassen grundsätzlich erstattet werden.
Das sogenannte 'Kostenerstattungsverfahren' regelt Ausnahmen, z.B. bei Überlastung des Gesundheitssystems und längeren Wartezeiten.
Psychotherapie wird im Gesetz als "jede mittels wissenschaftlich geprüfter und anerkannter psychotherapeutischer Verfahren oder Methoden berufs- oder geschäftsmäßig vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist" definiert.
Die Definition schließt explizit Tätigkeiten aus, die auf die Bearbeitung und Überwindung sozialer Konflikte, Lebensberatung oder Coaching abzielen, sofern sie nicht der Heilbehandlung dienen.
Wissenschaftlich anerkannte Verfahren, die von der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) übernommen werden, sind:
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Verhaltenstherapie (kognitiv und klassisch)
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Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
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Analytische Psychotherapie (Psychoanalyse)
Andere Ansätze wie Logotherapie oder Gestalttherapie sind in Deutschland nicht im GKV-Leistungskatalog enthalten - anders als bei vielen Verträgen der privaten Krankenversicherung, die sich hier häufig 'offener' zeigt..
Zugangsvoraussetzungen und Antragsverfahren
Der Zugang zu einer von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlten Psychotherapie setzt in der Regel das Vorliegen einer sogenannten behandlungsbedürftigen psychischen Störung voraus.
Dieser Nachweis wird im Rahmen einer psychotherapeutischen Sprechstunde geführt, in der eine fachliche Einschätzung erfolgt und gegebenenfalls ein Therapieantrag bei der Krankenkasse gestellt wird.
Die privaten Krankenversicherungen sowie Selbstzahler können unter Umständen abweichend auch Beratungs-, Coaching- oder entwicklungsorientierte Psychotherapie finanzieren.
Gründe für die Inanspruchnahme von Psychotherapie ohne „Krankheitsgefühl"
Menschen wenden sich aus überraschend vielfältigen Gründen an Psychotherapeut:innen – und zwar nicht nur im Kontext manifest psychischer Erkrankungen.
Die folgenden Abschnitte und die nachfolgende Tabelle bieten einen strukturierten Überblick über die zentralen Motive und deren Bedeutung.
Die Beweggründe sind nicht strikt voneinander zu trennen, sondern überschneiden sich teilweise und bedingen sich gegenseitig.
Strukturierter Überblick Beweggründe

Persönliche Weiterentwicklung
Psychotherapie wird immer häufiger als Instrument der Selbstverwirklichung genutzt.
Klienten möchten ihr eigenes Potenzial erkennen, ihre Persönlichkeit entfalten oder bestimmte Kompetenzen stärken – unabhängig davon, ob sie von außen als "gestört" oder "krank" wahrgenommen werden.
Das Streben nach innerer Klarheit, Authentizität sowie der Wille, sich eigenbestimmt weiterzuentwickeln, stehen im Zentrum.
Hier überschneiden sich therapeutische Prozesse häufig mit denen im Coaching, gehen aber tiefer, etwa in die Bearbeitung unbewusster Prägungen, Konflikte oder Lebensmuster.
Bewältigung von Lebenskrisen
Jeder Mensch durchlebt im Lauf des Lebens Phasen intensiver Veränderung oder des Umbruchs – sei es durch Verluste, Trennungen, Trauer, Krankheit, Karriereknicks oder sogenannte "Sinnkrisen".
Psychotherapie kann hier helfen, das Erleben zu verarbeiten, zu akzeptieren und neue Coping-Strategien zu entwickeln, um aus Krisenzeiten gestärkt hervorzugehen.
Gerade wenn Menschen sich durch eine subjektive Hilflosigkeit oder Überforderung belastet fühlen, ohne bereits eine diagnostizierbare "Störung" zu zeigen, kann psychotherapeutische Unterstützung präventiv wirken und die Entstehung tiefergehender Probleme verhindern.
Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen
Viele suchen Psychotherapie auf, um ihre Liebes-, Familien-, Freundschafts- oder Arbeitsbeziehungen zu verbessern.
Themen sind hier:
wiederkehrende Konfliktdynamiken, Kommunikationsdefizite, Verlustangst, Bindungsstörungen oder Schwierigkeiten mit Nähe und Distanz.
Besonders Paar- und Familientherapie werden explizit auch Menschen angeboten, die zwar keine individuelle psychische Erkrankung haben, aber "unglücklich miteinander", konflikthaft oder entfremdet sind.
Auch Einzelpersonen können an ihrem Beziehungsstil arbeiten und diesen verändern.
Präventive Psychotherapie und Prophylaxe
Psychotherapie kann ebenso präventiv genutzt werden – also bevor manifeste Symptome auftreten.
In diesem Bereich finden sich Angebote wie Stressprävention, Burnout-Prophylaxe oder Programme zur Stärkung psychischer Gesundheit in Schulen und Unternehmen.
Gerade in der modernen Arbeitswelt, in der Stress und Leistungsdruck häufig sind, kommt der psychotherapeutisch fundierten Prävention eine zunehmende Bedeutung zu.
Studien zeigen, dass schon wenige therapeutische Sitzungen das spätere Auftreten psychischer Störungen signifikant senken können.
Selbstreflexion und Selbsterkenntnis
Ein zentrales Anliegen vieler Patienten ist der Wunsch nach Selbstreflexion – das bewusste Hinterfragen und Verstehen eigener Gedanken, Gefühle und Motive.
Psychotherapie stellt hierfür einen geschützten Raum dar, um persönliche Muster zu erkennen und neue Perspektiven zu entwickeln.
Die Fähigkeit zur Selbstreflexion ist nicht nur für das eigene Wohlbefinden, sondern auch für die Entwicklung zwischenmenschlicher Kompetenzen von großer Bedeutung.
Steigerung der Lebenszufriedenheit und des Wohlbefindens
Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit sind psychologische Zielgrößen, die weit über das bloße Fehlen von Krankheit hinausgehen.
Viele Menschen suchen therapeutische Hilfe, weil sie sich "unzufrieden", "leer" oder "abgeschnitten" fühlen – obwohl sie keine klassische Diagnose erfüllen.
Hier geht es um die Entwicklung subjektiver Glücksempfindungen, Sinnfindung, die Fähigkeit zur Freude und Achtsamkeit und um die Integration wichtiger Lebensziele.
Studien zeigen, dass Psychotherapie die Lebenszufriedenheit sowohl bei klinischen Gruppen als auch bei Menschen ohne manifeste psychische Erkrankung steigern kann.
Stressmanagement und Burnout-Prophylaxe
Chronischer Stress, Überlastungssymptome und Burnout drohen heute in vielen Lebensbereichen – vom Berufsleben bis zur Familienorganisation.
Viele Menschen suchen Psychotherapie auf, um die eigenen Stressbewältigungsfähigkeiten zu stärken, Überforderungssymptome frühzeitig zu erkennen und nachhaltige Strategien zu entwickeln.
Dieses Arbeitsfeld überschneidet sich teilweise mit der Prävention und ist in modernen Wirtschaftsunternehmen, aber auch im öffentlichen Sektor zunehmend gefragt.
Findung/Umgang mit eigener Sexualität/Identität
Fragen rund um Sexualität, Gender, Rollenklärung oder Identitätsentwicklung führen ebenfalls in die Therapie – unabhängig von einer Störung oder Erkrankung.
Hier geht es oft um das Zulassen von Vielfalt, den Abbau von Vorurteilen oder um die Entwicklung einer gesunden, authentischen Geschlechtsidentität.
Bei unserer Arbeitspsychologischen Praxis handelt es sich um eine Privat-Praxis für Psychotherapie nach dem HeilprG, Zulassung für Psychotherapie durch die Landesbehörde 1995.
Neben privat krankenversicherten Klienten stehen unsere Leistungen unter nachfolgend dargestellten Voraussetzungen aber auch gesetzlich Krankenversicherten zur Verfügung.
Das Kostenerstattungsverfahren ermöglicht gesetzlich Versicherten die Übernahme von Therapiekosten in einer Praxis für Psychotherapie (nach HeilprG) ohne Kassenzulassung,
wenn sie innerhalb von drei Monaten keinen Therapieplatz mit Kassensitz finden.
Voraussetzung ist der Besuch einer psychotherapeutischen Sprechstunde, das Führen eines Therapieplatz-Suchprotokolls und eine nachweisliche Dringlichkeit der Therapie.
Nach der Antragstellung prüft die Krankenkasse den Fall und entscheidet über die Kostenübernahme.
Wichtige Hinweise
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Rechtsanspruch:
Wenn die genannten Voraussetzungen erfüllt sind, haben Sie einen Rechtsanspruch auf Kostenübernahme.
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Kostenübernahme:
Die Krankenkasse muss im Rahmen ihrer sonstigen Erstattungsgepflogenheiten die Kosten übernehmen, die bei der Behandlung in der Privatpraxis entstehen.
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Dringlichkeit:
Eine psychische Störung mit Krankheitswert ist die Grundlage für die Notwendigkeit einer Therapie.
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung sowie ein Musterschreiben finden Sie hier:
FORMULARE IN DER AMBULANTEN PSYCHOTHERAPEUTISCHEN VERSORGUNG
AUSFÜLLHILFEN
Kassenärztliche Bundesvereinigung