Borderline - Persönlichkeitsstörung
Die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) – auch emotional instabile Persönlichkeitsstörung, Borderline-Typ genannt – ist eine psychische Erkrankung, die vor allem durch starke emotionale Instabilität, Impulsivität und instabile zwischenmenschliche Beziehungen gekennzeichnet ist.
Typische Merkmale
-
Intensive, schnell wechselnde Gefühle – von Euphorie zu tiefer Verzweiflung in kurzer Zeit
-
Instabiles Selbstbild – unsichere Identität, wechselnde Ziele und Werte
-
Starke Angst vor dem Verlassenwerden – oft verbunden mit heftigen Reaktionen auf Trennungen oder Konflikte
-
Impulsives Verhalten – z. B. riskantes Fahren, Substanzmissbrauch, Essanfälle
-
Selbstschädigendes Verhalten – Selbstverletzungen oder Suizidgedanken/-versuche
-
Gefühl innerer Leere – anhaltendes Empfinden von Sinnlosigkeit
-
Dissoziative Symptome – z. B. das Gefühl, neben sich zu stehen oder die Realität als unwirklich zu erleben

Borderline Störung

Borderline Persönlichkeitsstörung: Borderliner erkennen, verstehen und therapieren (Raphael Bonelli)
Borderline - Persönlichkeitsstörung - Typ II
Der Begriff „Borderline Typ II“ ist in der offiziellen Diagnostik so nicht standardisiert – in der Fachliteratur und im ICD‑10/ICD‑11 wird die Borderline‑Persönlichkeitsstörung (BPS) als Unterform der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung beschrieben, ohne eine Typ‑I/Typ‑II‑Einteilung.
Allerdings gibt es in der Psychotherapie und in populärwissenschaftlichen Beschreibungen verschiedene „Typen“ oder Subtypen von Borderline, die manchmal nummeriert oder benannt werden.
Diese stammen meist aus klinischen Beobachtungen oder Modellen einzelner Fachleute, nicht aus offiziellen Klassifikationen.
Mögliche Erklärungen für „Typ II“
-
Inoffizielle Subtyp‑Modelle: Manche Autoren unterscheiden z. B. einen „impulsiven Typ“ (manchmal als Typ I) und einen „Borderline‑Typ“ (als Typ II) innerhalb der emotional instabilen Persönlichkeitsstörung.
-
Impulsiver Typ: starke Impulsivität, Wutausbrüche, instabile Stimmung, aber weniger ausgeprägte Identitätsstörungen.
-
Borderline‑Typ (Typ II): zusätzlich zu Impulsivität auch tiefgreifende Störungen des Selbstbildes, intensive instabile Beziehungen, chronisches Gefühl innerer Leere, Selbstverletzungen und starke Angst vor dem Verlassenwerden.
-
Andere Typen‑Modelle: In manchen psychologischen Ratgebern werden bis zu fünf Borderline‑Typen beschrieben (z. B. affektiv, impulsiv, aggressiv, abhängig, leer‑fühlend). Die Nummerierung ist dort aber nicht einheitlich.
Kernelemente des „Typ II“ im Sinne der ICD‑10‑Definition
-
Emotionale Instabilität mit schnellen Stimmungswechseln
-
Gestörtes Selbstbild und Identitätsunsicherheit
-
Intensive, instabile Beziehungen mit Idealisierung und Entwertung
-
Selbstschädigendes Verhalten (z. B. Selbstverletzung, Suizidversuche)
-
Chronisches Gefühl innerer Leere
-
Starke Angst vor dem Alleinsein oder Verlassenwerden
