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Mögliche Folgen psychischer Belastungen in Arbeit und Beruf


1. Gesundheitliche Folgen für Beschäftigte


Kurzfristige Symptome


  • Muskuläre Anspannung und innere Unruhe

  • Nervosität, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen

  • Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten

  • Schlafstörungen und Erschöpfung



Langfristige Erkrankungen


  • Burn-out und depressive Störungen

  • Angststörungen und psychosomatische Beschwerden

  • Magengeschwüre und chronische Verdauungsprobleme

  • Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen



2. Leistungsbezogene Folgen


  • Abnahme der Arbeitsproduktivität

  • Erhöhte Fehler- und Unfallhäufigkeit

  • Verminderte Kreativität und Problemlösungskompetenz

  • Fehlzeiten und Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen



3. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen


  • Psychische Erkrankungen machen 11,9 % aller Krankmeldungsfälle aus und führen häufig zu langen Ausfallzeiten

  • Zusatzkosten für Unternehmen durch Ersatzpersonal, Überstunden und Produktionsausfälle

  • Höhere Fluktuation und Verlust von Fachkräften

  • Negative Effekte auf Teamklima, Zusammenarbeit und Mitarbeiterbindung



4. Persönliche und soziale Folgen


  • Soziale Isolation und Rückzug vom Kollegenkreis

  • Beeinträchtigung der Work-Life-Balance

  • Erhöhtes Risiko für Suchtverhalten (Alkohol, Medikamente)

  • Konflikte im privaten Umfeld und Beziehungsprobleme



5. Präventive Maßnahmen (Ausblick)


  • Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen und psychische Gefährdungsanalysen

  • Schulungen zu Stressmanagement und Resilienzförderung

  • Etablierung klarer Kommunikations- und Feedbackstrukturen

  • Förderung einer unterstützenden Unternehmenskultur und betriebliches Gesundheitsmanagement





Strategien zur Stärkung der Resilienz


Mentale und emotionale Strategien


Resilienz fußt auf sieben psychologischen Säulen:


  1. Akzeptanz,

  2. Optimismus,

  3. Lösungsorientierung,

  4. Selbstwirksamkeit,

  5. Netzwerkorientierung,

  6. Zukunftsplanung und

  7. Selbstregulation.



Diese Grundpfeiler helfen, Belastungen als Chancen zu begreifen und innere Widerstandskraft zu entfalten.


  • Akzeptanz üben: Unabänderliches anerkennen statt Energie in den Widerstand zu stecken.

  • Optimismus fördern: Negative Gedanken aktiv durch positive Selbstgespräche ersetzen.

  • Lösungsorientierung stärken: Statt Probleme zu beklagen, nach konkreten Schritten zur Verbesserung suchen.

  • Selbstwirksamkeit ausbauen: Eigene Erfolge reflektieren und als Beleg für die eigene Handlungsfähigkeit nutzen.

  • Selbstregulation trainieren: Achtsamkeitsübungen wie Atemmeditation oder Body-Scan im Alltag integrieren.



Soziale Unterstützung und Netzwerkpflege


Ein stabiles soziales Umfeld wirkt wie ein Puffer gegen Stress und Krisen:


  • Vertraute Kontakte pflegen: Regelmäßige Gespräche mit Freundinnen und Freunden oder Familie.

  • Kollegiale Netzwerke aktivieren: Sich in Arbeitsgruppen und Projektteams austauschen und gegenseitig unterstützen.

  • Professionelle Hilfe einbeziehen: Gegebenenfalls Coachings, Supervision oder Therapie aufsuchen.



Körperliche Gesundheit und Selbstfürsorge


Körper und Psyche sind eng verknüpft, daher ist es als sinnvoll zu betrachten, konsequent und stetig auf das eigene Wohlbefinden zu achten.


  • Regelmäßige Bewegung: Schon 20 Minuten moderates Training steigern die Stimmung und reduzieren Stresshormone.

  • Ausreichend Schlaf: Ein Schlafrhythmus von 7–9 Stunden pro Nacht verbessert Konzentration und emotionale Stabilität.

  • Ausgewogene Ernährung: Obst, Gemüse, Vollkorn und ausreichend Flüssigkeit halten die Leistungsfähigkeit hoch.



Praktische Übungen und Reflexion


Eine bewährte Selbstcoaching-Übung startet mit der Analyse vergangener Krisen:


  1. Listen Sie mindestens drei belastende Situationen auf, die Sie bereits gemeistert haben.

  2. Notieren Sie, welche Strategien Ihnen damals geholfen haben und welche Ihrer Stärken dabei besonders zum Tragen kamen.

  3. Übertragen Sie diese Erfolgsrezepte auf Ihre aktuelle Situation und formulieren Sie einen konkreten Umsetzungsplan.



Regelmäßige Reflexion macht Ihre Krisenkompetenz sichtbar und motiviert, erprobte Ressourcen zu reaktivieren.

Eine Supervision ist häufig ein sehr gut geeignetes Hilfsmittel zur effizienten Bewältigung.

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