Mögliche Folgen psychischer Belastungen in Arbeit und Beruf
- Klaus-Matthias Veit
- 7. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
1. Gesundheitliche Folgen für Beschäftigte
Kurzfristige Symptome
Muskuläre Anspannung und innere Unruhe
Nervosität, Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen
Kopfschmerzen und Konzentrationsschwierigkeiten
Schlafstörungen und Erschöpfung
Langfristige Erkrankungen
Burn-out und depressive Störungen
Angststörungen und psychosomatische Beschwerden
Magengeschwüre und chronische Verdauungsprobleme
Bluthochdruck und Herz-Kreislauf-Erkrankungen
2. Leistungsbezogene Folgen
Abnahme der Arbeitsproduktivität
Erhöhte Fehler- und Unfallhäufigkeit
Verminderte Kreativität und Problemlösungskompetenz
Fehlzeiten und Krankmeldungen aufgrund psychischer Erkrankungen
3. Gesellschaftliche und wirtschaftliche Auswirkungen
Psychische Erkrankungen machen 11,9 % aller Krankmeldungsfälle aus und führen häufig zu langen Ausfallzeiten
Zusatzkosten für Unternehmen durch Ersatzpersonal, Überstunden und Produktionsausfälle
Höhere Fluktuation und Verlust von Fachkräften
Negative Effekte auf Teamklima, Zusammenarbeit und Mitarbeiterbindung
4. Persönliche und soziale Folgen
Soziale Isolation und Rückzug vom Kollegenkreis
Beeinträchtigung der Work-Life-Balance
Erhöhtes Risiko für Suchtverhalten (Alkohol, Medikamente)
Konflikte im privaten Umfeld und Beziehungsprobleme
5. Präventive Maßnahmen (Ausblick)
Regelmäßige Gefährdungsbeurteilungen und psychische Gefährdungsanalysen
Schulungen zu Stressmanagement und Resilienzförderung
Etablierung klarer Kommunikations- und Feedbackstrukturen
Förderung einer unterstützenden Unternehmenskultur und betriebliches Gesundheitsmanagement
Strategien zur Stärkung der Resilienz
Mentale und emotionale Strategien
Resilienz fußt auf sieben psychologischen Säulen:
Akzeptanz,
Optimismus,
Lösungsorientierung,
Selbstwirksamkeit,
Netzwerkorientierung,
Zukunftsplanung und
Selbstregulation.
Diese Grundpfeiler helfen, Belastungen als Chancen zu begreifen und innere Widerstandskraft zu entfalten.
Akzeptanz üben: Unabänderliches anerkennen statt Energie in den Widerstand zu stecken.
Optimismus fördern: Negative Gedanken aktiv durch positive Selbstgespräche ersetzen.
Lösungsorientierung stärken: Statt Probleme zu beklagen, nach konkreten Schritten zur Verbesserung suchen.
Selbstwirksamkeit ausbauen: Eigene Erfolge reflektieren und als Beleg für die eigene Handlungsfähigkeit nutzen.
Selbstregulation trainieren: Achtsamkeitsübungen wie Atemmeditation oder Body-Scan im Alltag integrieren.
Soziale Unterstützung und Netzwerkpflege
Ein stabiles soziales Umfeld wirkt wie ein Puffer gegen Stress und Krisen:
Vertraute Kontakte pflegen: Regelmäßige Gespräche mit Freundinnen und Freunden oder Familie.
Kollegiale Netzwerke aktivieren: Sich in Arbeitsgruppen und Projektteams austauschen und gegenseitig unterstützen.
Professionelle Hilfe einbeziehen: Gegebenenfalls Coachings, Supervision oder Therapie aufsuchen.
Körperliche Gesundheit und Selbstfürsorge
Körper und Psyche sind eng verknüpft, daher ist es als sinnvoll zu betrachten, konsequent und stetig auf das eigene Wohlbefinden zu achten.
Regelmäßige Bewegung: Schon 20 Minuten moderates Training steigern die Stimmung und reduzieren Stresshormone.
Ausreichend Schlaf: Ein Schlafrhythmus von 7–9 Stunden pro Nacht verbessert Konzentration und emotionale Stabilität.
Ausgewogene Ernährung: Obst, Gemüse, Vollkorn und ausreichend Flüssigkeit halten die Leistungsfähigkeit hoch.
Praktische Übungen und Reflexion
Eine bewährte Selbstcoaching-Übung startet mit der Analyse vergangener Krisen:
Listen Sie mindestens drei belastende Situationen auf, die Sie bereits gemeistert haben.
Notieren Sie, welche Strategien Ihnen damals geholfen haben und welche Ihrer Stärken dabei besonders zum Tragen kamen.
Übertragen Sie diese Erfolgsrezepte auf Ihre aktuelle Situation und formulieren Sie einen konkreten Umsetzungsplan.
Regelmäßige Reflexion macht Ihre Krisenkompetenz sichtbar und motiviert, erprobte Ressourcen zu reaktivieren.
Eine Supervision ist häufig ein sehr gut geeignetes Hilfsmittel zur effizienten Bewältigung.
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